Polizei und Schutzhundeverein Nürnberg West e.V.

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Schutzhundesport

Die „Königsdisziplin“ des Gebrauchshundesports.
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Mondioring

Was ist Mondioring überhaupt?
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Fungruppe/ Auslastungsgruppe

Hier ist für alle was dabei, die gerne etwas Abwechslung
in Ihr Training bringen oder etwas neues Ausprobieren möchten!

Mondioring – Was ist das überhaupt?

Mondioring ist ein von der FCI anerkannte Sportart. Das Mondioring-Programm wurde von mehreren Delegierten aus Europa und Amerika ausgearbeitet in der Hoffnung, die bestehenden nationalen Prüfungsordnungen miteinander zu verbinden und so eine Bereicherung für alle Hundesportler darzustellen, egal ob Anfänger oder Routinierte. Die Prüfungsordnung, welche auf internationaler Basis ausgearbeitet wurde, hat als Grundlage verschiedene Ringelemente aus Frankreich und Belgien. Alle Aufgaben im Mondioringprogramm können mit Disziplin und gutem Training vom Hund-Mensch-Team bewältigt werden – ein im Aggressionsbereich gearbeiteter Hund würde diese umfangreiche und abwechslungsreichen Aufgaben allerdings nicht bewältigen können.

 

Die Prüfung wird auf einem mind. 60 x 40 m großen und eingezäunten Gelände durchgeführt. Vor dem Betreten des Platzes müssen Halsband und Leine beim sog. Ringsekretär abgegeben werden. Die Hunde werden also im Mondioring in allen 3 Kategorien ohne Hilfsmittel geführt und auch sämtliche Einwirkungen durch den Hundeführer sind untersagt und werden streng bestraft. Der Hund soll dem Hundeführer freudig folgen und die abverlangten Aufgaben möglichst schnell ausführen. Die einzelnen Aufgaben im Mondioring sind immer gleich, jedoch werden sie bei jeder Prüfung anders gestaltet.


Jede Prüfung hat ein bestimmtes Thema (z.B. Ritterzeit, Bauernhof, Olympische Spiele,…) und die einzelnen Übungen werden auf dieses Thema abgestimmt (z.B. die Gestaltung des Geländes, Apportiergegenstände, Verkleidung des Hundeführers, …). Diese Veränderungen stellen an Hund und Hundeführer sehr hohe Anforderungen und verlangen von beiden ein hohes Maß an Flexibilität. Auch die Reihenfolge der einzelnen Übungen in den Disziplinen Unterordnung, Sprünge und Schutzdienst wird vor jeder Prüfung ausgelost und ist somit jedes Mal anders.


Die Arbeit im Mondioring kann nur gelingen, wenn der Hund und sein Hundeführer ein gut eingespieltes Team bilden – absolute Disziplin und eine Vielzahl von Trainingsstunden sind Grundvoraussetzung. Auch der Tierschutz wird im Mondioring großgeschrieben: dem Hund darf niemals und in keiner Weise Schmerz zugefügt werden (z.B. durch Stockschläge oder Einwirkungen durch den Hundeführer). Der Figurant ist unparteiisch und soll sich so verhalten, als sei er nicht durch einen Anzug geschützt und sich mit Schnelligkeit, List, Bedrohung und Ausweichen verteidigen oder den Hund beeindrucken.


Der Hund beißt, durch die Arbeit im Vollschutzanzug, vorzugsweise ins Bein. Dies ist für den Hund eine sehr angenehme Position, bei der er auf allen 4 Beinen stehen kann. Außerdem wird durch dies die Rücken- und Nackenpartie, sowie die Wirbelsäule geschont. Bei der maximal 2,3m hohen Palisade befindet sich – im Gegensatz zu einigen anderen Ringsportarten – eine Abstiegshilfe, welche die Gelenke beim Absprung schont.


Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass der Hund, der im Mondioring geführt wird, nicht – wie fälschlicherweise gelegentlich behauptet – „scharf gemacht“ oder „zivil ausgebildet“ wird. Ganz im Gegenteil, der Vollschutzanzug hat nichts mit der Zivilarbeit zu tun. Mondioring-Hunde müssen ein hohes Maß an Kontrollierbarkeit, Flexibilität und Vielseitigkeit zeigen und ein sehr gutes Sozialverhalten aufweisen. Mit einem wesensschwachen, unkontrollierbaren, unsozialen oder aggressiven Hund ist die Arbeit im Mondioring unmöglich.


Vorraussetzung für die Teilnahme an Prüfungen ist wie bei allen anderen Hundesportarten auch, die erfolgreich absolvierte Begleithundeprüfung. Des weiteren muss der Hund eine von der FCI anerkannte Ahnentafel besitzen und darf nicht kastriert / sterilisiert sein (außer aus medizinischen Gründen mit Nachweis des behandelnden Tierarztes), da die Monioringprüfung eine Zuchtzulassungsprüfung ist. Nichtsdestotrotz, ist der Mondioringsport auch für kleine, große und Hunde ohne Ahnentafel eine artgerechte Auslastung.

 Quelle: http://mondioring-germany.de/

FCI-PRÜFUNGSORDNUNG

Auf der Internetseite der FCI ist immer die aktuelle Version der Prüfungsordnung zu finden.

 

Die einzelnen Übungen im Mondioring im Überblick

Grundsätzliches:

  • Der Hund wird die komplette Prüfung hindurch ohne Halsband und Leine geführt.
  • Der Hund darf an der linken oder rechten Seite des Hundeführers geführt werden.
  • Bei der Anmeldung ist dem Richter mitzuteilen, ob der Hund abgerufen oder abgepfiffen wird, dies ist dann die ganze Prüfung hindurch so zu handhaben.
  • Beginn und Ende der einzelnen Übungen werden vom Richter durch Hupsignale angezeigt.
  • Vor jeder Übung hat der Hundeführer die Möglichkeit, seinen Hund auf die kommende Übung einzustellen (mit einem Kommando/Ritual o.ä.).
  • Die Reihenfolge der Disziplinen Unterordnung, Sprünge, Schutzdienst ist immer gleich. Die Reihenfolge der einzelnen Übungen innerhalb jeder Disziplin wird von Prüfung zu Prüfung neu ausgelost, ist aber innerhalb der Prüfung für jeden Starter gleich.

Kategorien und Punktevergabe:

Gestartet wird in den Kategorien 1, 2 und 3. Voraussetzung zum Start in Cat 1 ist eine bestandene Begleithundeprüfung (bzw. äquivalente Prüfung im Ausland). Voraussetzung für den Start in Cat 2 sind zwei bestandene Cat 1 (mind. 160 Punkte), für den Start in Cat 3 zwei bestandene Cat 2 (mind. 240 Punkte). In folgender Tabelle sind die Übungen mit den dazugehörigen Punkten je Kategorie dargestellt, eine kurze Beschreibung der Übungen ist unter der Tabelle zu finden.

Übung Cat 1 Cat 2 Cat 3
Unterordnung
    – Fußlaufen 6 6 6
    – Ablage unter Ablenkung 10 10 10
    – Futterverweigerung 5 10 10
    – Apportieren 12 12 12
    – Positionen 10 20 20
    – Voraussenden 12 12 12
    – Hölzchensuche 15 15
Sprünge ein Sprung – frei wählbar Hochsprung Pflicht, zweiter frei wählbar alle 3 Pflicht
    – Palisade 15 (bei 1,80m) 15 (bei 2,10m) 15 (bei 2,30m)
    – Hochsprung 15 (bei 1,00m) 15 (bei 1,10m) 15 (bei 1,20m)
    – Weitsprung 15 (bei 3,00m) 15 (bei 3,50m) 15 (bei 4,00m)
Schutzdienst
    – Stockattacke 50 40 50
    – Flucht gebissen 50 30 30
    – Führerverteidigung 30 30 30
    – Angriff mit Gegenständen 40 50
    – Helfersuche und Transport 40 40
    – Flucht abgebrochen 30
    – Gegenstandsbewachen 30
Gesamtpunkte 200 300 400

Unterordnung:

  • Ablegen unter Ablenkung: Der Hund wird an einer zugewiesenen Stelle abgelegt, der HF ist außer Sichtweite. Ein Helfer versucht den Hund mit irgendwelchen Gegenständen, Geräuschen o.ä. zum Aufstehen zu animieren (1 min.).
  • Apportieren: Hier muss der Hund einen vom Richter gewählten Gegenstand bringen (Entfernung mind. 5m, erlaubte Zeit max. 15 sec.). Dies kann ein beliebiger Gegenstand sein, der aus Holz, Plastik, Gummi, Stoff o.ä. besteht, woran sich der Hund nicht verletzen kann (maximales Gewicht 1kg, Glas und Metall nicht erlaubt).
  • Fußlaufen: Mit dem am Fuß (linke oder rechte Seite frei wählbar) laufenden Hund muss ein vom Richter vorgegebener Parcours bestritten werden (man darf keinerlei Kommandos geben). Durch ein einmaliges Hupen wird signalisiert, dass man stehenbleiben muss, durch erneutes einmaliges Hupen muss man wieder weitergehen. Es können auch verschiedene Hindernisse oder Geräte, die man aufheben/schieben/überwinden muss, im Parcours eingebaut sein.
  • Futterverweigerung: Der Hund wird abgelegt, der HF ist außer Sichtweite. Dem Hund wird Futter (Wurst, Fleisch, Käse, Knochen) hingehalten, hingeworfen. Der Hund darf weder daran riechen noch es fressen oder ablecken. Im Idealfall dreht der Hund den Kopf weg. Die Anzahl der Wurst- oder Fleischstücke richtet sich nach der Prüfungskategorie.
  • Holz Identifikation: Der HF bekommt am Anfang der Prüfung ein Holzstück, dass er während der Prüfung bei sich trägt. Der HF legt es an eine vom Richter gewählte Stelle in 30 m Entfernung vom Abgang ab. Vom Ringhelfer werden danach noch 4 Hölzer dazu gelegt. Der Hund muss das richtige Holz finden und selbständig zum HF zurückzubringen.
  • Positionen: Der Hund wird abgelegt/gestellt/gesetzt. Der HF geht – je nach Prüfungskategorie – 5, 10 oder 15 Meter vor den Hund und gibt Hörzeichen (Sitz, Platz, Steh). Der Hund darf seinen Platz nicht verlassen.
  • Voran: Der Hund muss so schnell wie möglich und gerade voran laufen, bis er eine Linie (Entfernung abhängig von Prüfungskategorie) überquert. Danach wird er abgerufen/abgepfiffen.

Sprünge:

  • Hochsprung – maximal 1,20m – Hin- und Rücksprung
  • Palisade – maximal 2,30m – nur Hinsprung
  • Weitsprung – maximal 4,00m – nur Hinsprung

Arbeit am Costume (Anzug):

  • Angriff mit Gegenständen: Der Figurant versucht durch Blockaden mit verschiedenen Gegenständen den Hund vom Beißen abzuhalten ohne ihn zu verletzen. Unbeeindruckt muss der Hund beißen. In der MR II und III wird entweder der Angriff m. Stock oder der Angriff m. Gegenständen über ein Hindernis absolviert (wird vom Richter bestimmt).
  • Flucht gebissen: Der Hund wird auf Kommando geschickt, während des Anbisses werden Schüsse abgegeben. Auf das Hupgeräusch des Richters wird der Hund abgerufen und muss sofort zum HF zurück.
  • Flucht abgebrochen: Der Hundeführer erfährt erst wenn der Hund los geschickt wurde (durch hochheben einer roten oder grünen Fahne), ob es sich um eine gebissene oder eine abgebrochene Flucht handelt und muss, im letzteren Fall, den Hund so knapp wie möglich abrufen (ca. 2 Meter vor dem Figurant). Je näher, desto mehr Punkte. Der Hund darf den Figuranten weder beißen noch mit dem Maul berühren. Sonstiges Berühren (abbremsen oder ähnliches) ist erlaubt.
  • Führerverteidigung: Der HF steht mit dem Hund an einer vom Richter gewählten Stelle (keinerlei Kommandos erlaubt), wird begrüßt, umkreist, muss mit den Figuranten mitgehen, etwas tragen/schieben o.ä. Der Figurant versucht den Hund während dessen abzudrängen, wegzulocken und zum Beißen zu animieren. Erst wenn der HF mit beiden Armen angegriffen wird, darf der Hund beißen
  • Gegenstand bewachen: Der Hund kommt in die Mitte zweier Kreise und bekommt einen Gegenstand zu bewachen (HF außer Sichtweite). Nun kommt der Schutzhelfer und versucht den Hund aus den Kreisen zu locken oder während des Beißens rauszuziehen. Der Hund darf den Kreis nicht verlassen und muss ohne Kommando ablassen und zum Gegenstand zurückkehren. Es werden insgesamt 3 Versuche der Figuranten gestartet, wobei bei zweien auch ein Gegenstand verwendet wird.
  • Stockattacke: Der Figurant versucht durch eine Blockade mit dem Klapperstock den Hund vom Beißen abzuhalten. Dieser muss unbeeindruckt angreifen und beißen, bis er abgerufen wird. Dabei muss er sofort zum HF zurückkehren. In der MR II und III kann dieser Angriff oder der Angriff mit Gegenständen über ein Hindernis gefordert werden (wird vom Richter bestimmt).
  • Suchen und Transport: HF und Hund verlassen den Platz. Der Figurant versteckt sich in einem vom Richter gewählten Versteck. Der Hund muss nun den gesamten Platz nach dem Figuranten absuchen (je nach Platzgröße ca. 2-3 min.). Nach Auffinden muss er ihn verbellen. Auch hier versucht der Figurant zu flüchten wovon ihn der Hund selbständig und ohne Kommando abhalten muss.Quelle: http://mondioring-germany.de/

Bildquellen:
DMC – Deutscher Malinois Club / Facebook – Mondioring im Norden / Sporthund